15 Punkte, die Sie bedenken sollten, bevor Sie sich einen Kerry Blue Terrier anschaffen

Der folgende Text ist die deutsche Übersetzung der  Überlegungen von Janet Joers und geht zurück auf  „Don’t Buy a Bouvier!“ von Pam Green, 1992.

Copyright © 2003 Kerry Blue Terrier Foundation.

Der Text wurde uns zur Verfügung gestellt von Tanja Sonnenschein, Züchterin der Loughborough Kerry Blue Terrier.

Sie schrieb uns: “ Ein Kerry ist für uns ein toller Hund – aber nicht der geeignete Hund für jeden! Jeder sollte vor der Anschaffung eines Kerries gründlich überlegen, ob ihm diese Rasse tatsächlich passt. Genau dann ist er der beste Kerry-Besitzer.“

Los geht’s:

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, wenn Sie sich zu dieser Rasse hauptsächlich durch ihr Erscheinungsbild hingezogen fühlen. Womit Sie aber tatsächlich leben werden, sind Verhalten, Temperament und Lernfähigkeit. Vergewissern Sie sich, dass die Kerry-Persönlichkeit wirklich Ihrer eigenen Persönlichkeit und Ihrem Lebensstil entspricht.

Kaufen Sie keinen Kerry, wenn Sie abgeneigt sind, Zeit und Geld für die häufige Pflege auszugeben. Das spezielle Kerry-Fell verlangt gründliches Bürsten und Kämmen von mindestens 15 Minuten oder mehr, und das dreimal oder mehr pro Woche, und zudem einmal im Monat ein professionelles Trimmen, was 50 € oder mehr kosten kann.

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, falls Sie nicht darauf eingestellt sind oder nicht gewillt sind zu lernen, einen möglicherweise Hund-aggressiven Hund effektiv zu führen. Kerries kneifen nicht, wenn sie von einem anderen Hund herausgefordert werden, und darin liegt die enorme Verantwortung seines Besitzers. Diese Rasse ist nichts für zartbesaitete Gemüter.

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, wenn Sie nicht vorhaben den Hund zu schulen. Grundlegendes Gehorsamkeitstraining ist ein MUSS, wenn Ihr Kerry ein wohlerzogener Begleiter sein soll. Kerries sind unabhängig in ihrem Denken und erfordern häufig fantasiereiche Trainingstechniken.

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, wenn Sie es nicht fertig bringen, sich als unangefochtener häuslicher Chef zu behaupten. Kerries fügen sich NICHT von Natur aus unter; sie neigen dazu, seichte Nicht-alpha-Herrchen auszunutzen. Sie selbst müssen selbstsicher, konsequent und standfest sein, dazu aufrichtig, ruhig und freundlich.

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, wenn Sie tägliches körperliches Training verabscheuen. Kerries brauchen die körperliche Bewegung und die geistige Anregung eines Spaziergangs oder eines langsamen bzw. schnellen Laufs, um sie glücklich, gesund und frei von Problemen zu halten.

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, wenn Sie Ihr Haus und Ihr Leben nicht mit einem „Schatten“ teilen wollen. Kerries sind extrem auf Personen ausgerichtet und werden Ihnen überallhin folgen. Sie sind familienorientierte Haushunde – keine Hunde für draußen (in Wirklichkeit sind nur wenige Hunde glücklich, wenn sie vom Haus und aus der Familie „verbannt“ werden).

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, wenn Sie lange oder unregelmäßig arbeiten oder häufig verreisen. Kein Hund hat ein Leben allein verdient. Kerries gedeihen durch Liebe und Aufmerksamkeit und die Sicherheit einer strukturierten Umwelt.

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, wenn Sie einen energiegeladenen intelligenten Hund nicht schätzen. Obwohl normalerweise nicht „hyperaktiv,“ sind Kerries ausgesprochen lebendig, und zwar sowohl geistig als auch körperlich.

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, wenn Sie meinen, dass man Hunde „frei laufen“ lassen sollte. Kein Hund sollte frei und unüberwacht herumlaufen, weder in einer städtischen noch einer ländlichen Umgebung. Kerries wurden gezüchtet, um ihre Beute aufzuscheuchen und zu erlegen: Mäuse, Ratten, Kaninchen, sogar Füchse und Dachse – und das schließt das Eichhörnchen oder die Katze Ihres Nachbarn auf der anderen Seite einer verkehrsreichen Straße mit ein.

Kaufen Sie keinen Kerry, wenn Sie sich den Kauf, die Pflege, das hochwertige Futter und die tierärztliche Betreuung über die 10-15 Jahre, die der Hund möglicherweise lebt, nicht leisten können. Kerries gehören zu den teureren Rassen, und die Bereitstellung der richtigen Pflege, der Nahrung und der medizinischen Versorgung kostet hunderte Euro pro Jahr.

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, wenn Sie bereits einen Hund besitzen und sich nicht um das Training und die Überwachung kümmern wollen, welche häufig zur Vermeidung von Kämpfen notwendig sind.

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, wenn Sie Katzen, Vögel oder kleine Tiere (wie Ratten, Hamster, oder Frettchen) halten und sich nicht imstande fühlen, das Verhalten des Hundes so gut zu überwachen, dass diese Tiere geschützt sind. Manche Kerries betrachten sie als Beute. Sollten diese Tiere die Haustiere Ihrer Kinder sein, müssen die Kinder beim Spielen überwacht werden, wenn Ihr Kerry anwesend ist.

Schaffen Sie sich keinen Kerry an, wenn Sie sich nicht für die gesamte Lebenszeit des Hundes verpflichten möchten. Jeder Hund verdient lebenslange Loyalität von seinem Besitzer – komme da, was wolle! Ein Kerry, der bei einem Tierasyl ausgesetzt wird, hat kaum eine Chance dem Tode zu entgehen. Fast alle Probleme lassen sich durch Beratung und Training von Besitzer und Hund lösen. Wenn Sie Ihren Kerry abgeben müssen, tun Sie das nur an den Züchter des Hundes, an eine Kerry-Hilfegruppe oder einen Kerry-Verein.

Schlussfolgerung:

Wenn alle diese „schlechten Nachrichten“ über Kerries Sie nicht von der Rasse abschrecken lassen, dann fangen Sie doch unbedingt an, nach den „guten Nachrichten“ über die Rasse zu forschen. Kerries sind jedes Bisschen so wunderbar und liebenswert, wie Sie erfahren haben. Es ist vielleicht die perfekte Rasse für Sie!


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