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Terrier Barfen für Einsteiger – So geht’s

Ein Gastbeitrag von Sina Delgado Hernandez von der Futter Fundgrube

Barfen wird von vielen Hundehaltern als die gesündeste Fütterungsmethode angesehen. Die Fütterung von rohem Fleisch, Innereien, Knochen und Co. kann den Hund (so auch den Terrier) – bei richtiger Anwendung – mit allen nötigen Nährstoffen versorgen und ihm so zu einem vitaleren Leben verhelfen. Wenn ihr auch mit dem Barfen starten wollt, aber noch nicht so recht wisst, wie ihr es angehen sollt, dann lest einfach weiter. Hier erfahrt ihr alles Wichtige zum Thema (Terrier-)Barfen für Einsteiger.

Was ist BARF?

BARF ist die Abkürzung für „Biologisch artgerechtes rohes Futter“. Das Prinzip dahinter versteckt sich im Grunde schon im Namen: Einen Hund zu barfen bedeutet, ihn mit möglichst unverarbeiteten, natürlichen Futtermitteln im Rohzustand zu ernähren. Angelehnt ist diese Art der Fütterung an die Ernährungsweise des Wolfes, des wildlebenden Verwandten des Hundes. Die Idee dahinter: je ursprünglicher und artgerechter, desto besser.

Zu den Hauptkomponenten eines klassischen BARF-Menüs zählen demnach rohes Fleisch, Innereien und Knochen, aber auch pflanzliche Elemente wie Gemüse, Obst und Kräuter. Wie ihr aus diesen Zutaten stets ausgewogene und gesunde BARF-Mahlzeiten für euren Liebling zusammenstellen könnt, erfahrt ihr im Folgenden.

 

Wie barfe ich meinen Hund richtig?

Es gibt also einige Elemente, die am besten bei jeder BARF-Fütterung vorhanden sein sollten. Das Tolle an BARF: Auch wenn euer Vierbeiner bei einer Mahlzeit mal nicht alle Nährstoffe bekommt, ist das nicht so schlimm. Wichtig ist, dass er in einem gewissen Zeitraum (meist innerhalb einer Woche) alles aufnimmt, was er für ein gesundes Leben benötigt. Worauf müsst ihr nun aber bei der BARF-Fütterung – insbesondere als Anfänger – konkret achten?

Informiert euch über BARF

Je nachdem, ob ihr euch lieber beraten lasst oder selbst recherchieren wollt, könnt ihr euch entweder an einen zertifizierten BARF-Berater bzw. einen Tierernährungsexperten wenden oder aber Bücher lesen und Seminare besuchen. Wichtige Aspekte, über die ihr euch bei eurer Recherche informieren solltet, sind der Aufbau einer BARF-Mahlzeit, die Nährstoffzufuhr sowie das Erstellen eines Futterplans und die Umstellung des Tieres auf BARF.

Findet einen passenden Fleischlieferanten

Natürlich könnt ihr das Fleisch für euren Vierbeiner auch im Supermarkt kaufen – das geht aber mit der Zeit ganz schön ins Geld und man bekommt dort nicht zwingend alles, was man braucht (bspw. diverse Innereien). Entweder habt ihr einen BARF-Shop in der Nähe oder ihr nutzt einen passenden BARF-Onlineshop. Eine gute Alternative ist auch, wenn ihr einen Bauern oder Schlachter kennt, von dem ihr regelmäßig Innereien und Co. bekommt. Informiert euch, was am besten zu euch und euren Ansprüchen passt.

Erstellt einen Futterplan

Dabei kann beispielsweise ein Wochenplan erstellt werden, bei dem unterschiedliche Mengen bestimmter Komponenten auf eine Woche verteilt werden. Alternativ könnt ihr auch auf Komplettfutter setzen: Dabei werden alle Zutaten für einige Wochen vermischt, zu kleinen Portionen gemacht und so verfüttert. Wichtig bei der Futterplanerstellung ist vor allem, dass euer Vierbeiner innerhalb eines gewissen Zeitraums alle notwendigen Nährstoffe erhält.

Legt euch das passende Equipment zu

Zu den BARF-Vorbereitungen zählt auch, sich passende Utensilien anzuschaffen, die für die Futterzubereitung essenziell sind. Ihr braucht in jedem Fall…

  • ausreichend Platz für das Aufbewahren der Produkte und fertigen Mahlzeiten (Kühlschrank bzw. Gefrierschrank),
  • eine Waage zum Wiegen der richtigen Mengen,
  • Näpfe mit genügend Fassungsvermögen,
  • scharfe Messer zum Zerschneiden des Fleisches
  • …sowie einen Pürierstab oder Mixer für die pflanzlichen Futteranteile (Hunde können die Zellwände von Pflanzen nicht aufspalten, daher müssen die pflanzlichen Anteile zerkleinert oder püriert werden).

Stellt euren Vierbeiner sanft um

Bei der Umstellung auf BARF ist es wichtig, behutsam vorzugehen. Je nachdem, was euer Vierbeiner bisher zu fressen bekommen hat, kann dieser Prozess durchaus einige Wochen dauern. Beachten sollte man auch Alter und Gesundheitszustand des Tieres. Am besten fangt ihr mit hellem Fleisch und leicht gedünstetem Gemüse an. Tagesrationen könnt ihr auf mehrere Mahlzeiten pro Tag verteilen.

Wenn euer Hund in der Anfangszeit keine Auffälligkeiten zeigt, könnt ihr schrittweise weitere Komponenten hinzugeben und immer mehr auf BARF umsteigen.

Achtet auf die passende Futterzusammenstellung

Zu den Hauptkomponenten beim Barfen zählen rohes Fleisch, Innereien, Knochen und Knorpel, Gemüse und Obst, Kräuter, Öle und ggf. Milchprodukte. Die tierischen Produkte (Fleisch, Innereien, Knochen und Knorpel) sollten 70-80 % des Futters ausmachen, die restlichen Komponenten etwa 20-30 %.

Hier nochmal zur Übersicht, welche Elemente zu einer gesunden BARF-Ernährung gehören:

 

Berechnet die richtigen Futtermengen

Insbesondere am Anfang stellt die richtige Futtermenge eine große Herausforderung dar. Wenn ihr zu Beginn noch etwas Hilfe braucht, könnt ihr beispielsweise auf einen BARF-Rechner für Hunde zurückgreifen. Damit könnt ihr je nach Aktivität, Alter und Gewicht eures Terriers die richtigen Mengen berechnen. Zusätzlich könnt ihr angeben, ob ihr die Futterrationen samt Knochen und/oder Getreide angezeigt bekommen wollt.

Hinweis: Die Ergebnisse aus dem BARF-Rechner sind nur als Hilfestellung und nicht als absolute Wahrheit zu betrachten. Es ist wichtig, dass ihr Futtermenge und -zusammensetzung immer individuell an die Bedürfnisse eures Vierbeiners anpasst. Die Werte aus dem BARF-Rechner können als Grundgerüst gesehen werden, die Feinabstimmungen solltet ihr aber selbst vornehmen.

Als Beispiel haben wir nun die empfohlenen Futtermengen für Jack Russell Terrier und Yorkshire-Terrier in der folgenden Tabelle angeführt.

Rasse Ungefähres Gewicht in kg Futtermenge in g Fleischanteil min. in g (70 %) Fleischanteil max. in g (90 %) Andere Zutaten min. in g (10 %) Andere Zutaten max. in g (30 %)
Jack Russell Terrier 6 180 126 162 18 54
Yorkshire-Terrier 4,5 135 95 122 14 41

 

Barfen für Einsteiger leicht gemacht

Insbesondere am Anfang kann Barfen wie eine unüberwindbare Hürde erscheinen. Wir können euch aber beruhigen: Das ist es nicht! Wenn ihr die obigen Tipps beherzigt, kann beim Barfen (fast) nichts mehr schiefgehen. Wir wünschen euch in jedem Fall viel Erfolg!