Die Zeckenzeit beginnt

Zecken beim Hund

… Zeckenzeit – es geht wieder los !

ein Beitrag von Ute Klubert, Redaktion „der Terrier“ im Klub für Terrier (KfT)

Wie kann das sein? Laut Hersteller von Antizeckenmitteln beginnt die Zeckenzeit Anfang April und endet dann Ende Oktober. Tatsächlich variiert die Saison jedoch in Abhängigkeit von den Temperaturen. Der milde Winter beschert uns Hundehalter jetzt schon die ekeligen Blutsauger.

Es ist nicht der Blutverlust, der uns Sorge bereitet, sondern dass Zecken bekannt sind als vielfache Überträger von gefährlichen Krankheiten, die bis zum Tod führen können.

Die Zecken wachsen in drei Stadien heran und benötigen für jeden neuen Entwicklungsschritt eine Blutmahlzeit. Larve (weiß, bis zu 0,5mm groß, 3 Beinpaare), Nymphe (weiß / durchsichtig, 1-2mm groß) und die erwachsene Zecke (4 Beinpaare) unterscheiden sich in der Größe und im Aussehen.

Wichtig ist, mit diesem Wissen umzugehen. Fangen Sie jetzt schon an und versorgen Sie Ihren Liebling mit einem Antizeckenschutz.

Hier gibt es viele Möglichkeiten: ob nun Halsband, Pipetten zum Auftropfen in den Nacken, Tabletten zur oralen Eingabe oder Präparate auf natürlicher Basis.
Jeder Hundebesitzer hat das Recht für sich selbst zu entscheiden, auf welches Mittel er zurückgreift. Dafür sollte er, falls er seine Meinung in den sozialen Medien vertritt, nicht angefeindet werden. Die Verantwortung für sein Tier trägt er allein, mit allen Auswirkungen, ob negativ oder positiv.

Entscheidet er sich für ein Antiparasiten Halsband auf chemischer Basis muss er wissen, dass dieses unter Umständen allergische Hautreaktionen und schwere Augenreizungen verursachen kann. Kinder sollten das Halsband möglichst nicht anfassen und dann die Finger in den Mund stecken. Antizeckenhalsbänder müssen rund um die Uhr getragen werden, damit der Schutz wirksam wird. Auch die Gefahr der Strangulierung besteht, falls der Hund einmal hängenbleiben sollte. Wählt er die Variante der Pipette mit einem entsprechenden chemischen Präparat, kann es zu den gleichen Reaktionen wie beim Halsband kommen. Die Haut des Hundes saugt die Substanz des Mittels auf. Der Mensch soll laut Beipackzettel Schutzhandschuhe beim Auftragen benutzen. Die orale Gabe in Form von Tabletten erscheint sehr einfach, ist aber mit Risiken in erster Linie für den Hund verbunden. Denn die Wirkung entfaltet sich im Hundekörper, sollte dieser Wirkstoff nicht vertragen werden, kann nur abgewartet werden bis die Effektivität nachlässt. Das kann 4-6 Wochen dauern, entsprechend der Wirkungsdauer des Präparates.

Lesen Sie vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformation. Viele Hundebesitzer möchten ihren Liebling nicht mit chemischen Substanzen in Berührung bringen und greifen auf natürliche Produkte zurück.

Allen Produkten voran steht das Schwarzkümmelöl zur täglichen oralen Gabe über das Futter. Kalt gepresst enthält dieses Öl ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Die enthaltenen ätherischen Öle wirken antioxidativ, desinfizierend und antimykotisch. Die vielen wichtigen Mineralstoffe wie Magnesium, Selen, Zink und Aminosäuren, sowie mehrere Vitamine haben eine positive Wirkung auf Haut, Haar und den Organismus. Das im Schwarzkümmelöl enthaltene Saponin Melanthin ist bekannt für seine Sekret lösende und reinigende Wirkung.

Manche Produkte basieren auf Bierhefebasis und Thiamin (Vitamin B1). Dadurch werden verschiedenste Stoffwechselprozesse im Körper beeinflusst und der natürliche Hautgeruch des Tieres kann sich verändern. Dies ist für Menschen kaum merklich, für Zecken aber abstoßend.

Das gilt auch für Kokosöl. Hier ist die Laurinsäure, Caprylsäure und Caprinsäure verantwortlich für den Stoffwechsel und das veränderte Hautmilieu. Hundebesitzer können wählen zwischen der Variante der täglichen Gabe von etwas Kokosöl über das Futter oder dem Verreiben über das Fell vor dem Gassigang. Die Wirksamkeit hält von 4 bis maximal 6 Stunden, danach verfliegt der Geruch.

Knoblauch ist im rohen Zustand für Hunde giftig! In verarbeiteter Form (Kapseln oder Pulver) unterstützt er das allgemeine Wohlbefinden und trägt zur Stärkung der Immunabwehr bei. Knoblauch ist reich an bioverfügbarem Schwefel (Allicin) und den Vitaminen der B-Gruppe. Der Knoblauchgeruch hilft, Stechinsekten wie Bremsen und Zecken abzuwehren.

Die in den Mittelmeerländern vorwiegend angepflanzte Heilpflanze Zistrosenkraut wird ebenfalls eine abwehrende Wirkung gegen Zecken nachgesagt. Mit seiner antiviralen Eigenschaft als vorbeugendes Mittel gegen Virusinfekte findet es ebenfalls Verwendung bei Infekten der Atemwege und Ent- zündungen der Haut und trägt zur deren Linderung bei. Neben diesen Beispielen gibt es noch Bernsteinketten und auch Pipetten zum Auftragen auf die Haut, mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Margosa-Extrakt, Zitronenöl oder Geranienöl. Die Wirkweise von natürlichen Anti Zeckenmittel ist nicht richtig nachvollziehbar, aber es ist immer ein Versuch wert. Gemeinsam haben Naturprodukte eins: es kann ein paar Tage dauern bis die gewünschte Wirkung einsetzt.

Und jetzt das Wichtigste! Kontrollieren Sie trotz Zeckenschutz (ob nun chemisch oder natürlich) Ihren vierbeinigen Liebling täglich. Das können sie zu einem festen Ritual ausbauen. Direkt nach dem Spaziergang den Hund kurz auf einen Tisch stellen (ideal ist natürlich ein Trimmtisch) und den Hund kurz abtasten und in die Zecken bevorzugten Regionen schauen: rund um die Augen, Nasenspiegel, an den Ohren, unter den Achseln, am Bauchbereich und unter der Rute am Anus. Zecken bevorzugen Stellen mit wenig Fell und zarter Haut.

Haben sie trotz aller Vorsichtmaßnahme eine Zecke entdeckt, so nehmen sie Ihre Zeckenzange, Zeckenkarte o. ä. und ziehen Sie diese langsam unter gleichmäßigem Zug gerade heraus. Falls der Kopf der Zecke steckengeblieben ist, desinfizieren und beobachten Sie diese Stelle genau. Sollte eine starke Hautrötung oder sogar Fieber auftreten, besuchen Sie unverzüglich Ihren Tierarzt.

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