Alleine lassen -Step by Step

Wenn im wildlebenden Rudel ein Hund isoliert wird, wenn der Rest der Meute ihn zurückläßt, ist er entweder
schwach oder krank, er wird „aufgegeben“. So ein Tierchen versucht mit seinen letzten gebündelten Kräften,
doch noch den Anschluß zu wahren.

Genau das tut instinktiv jeder Hund, wenn er sich von Ihnen verlassen fühlt. Er will hinterher und nutzt seine
Möglichkeiten. Winseln, der Schrei nach dem Rudel zum Beispiel, das im Wildleben unweigerlich die Mutter
oder Tanten auf den Plan rufen würde.

Lassen Sie es nicht so weit kommen. Das Weggehen ohne Frust und Streß müssen Sie üben. Tricksen Sie
nicht, gehen Sie entschieden, ruhig und ohne Abschiedsworte oder gar Trost hinaus. Erst nur für Minuten,
damit Sie unerwünschte Reaktionen im Keim ersticken können. Bitte nicht schimpfen oder gar strafen! Ihr
Kleiner freut sich, daß Sie wieder da sind, und hat sofort vergessen, was er inzwischen getan hat.

1. Schritt

Sorgen Sie in jedem Raum, in dem der Terrier sich normalerweise aufhält, für einen warmen, weichen ,
geschützten Schlaf- und Warteplatz, auf den der Terrier sich zurückziehen kann.

2. Schritt

Machen Sie Ihrem Terrier diese Plätze „lieb“. Sie müssen vertraut riechen, für ihn mit positiven Reizen
verbunden sein. Streicheln, liebkosen Sie ihn, wenn er dort liegt. Geben Sie ihm (ab und zu) ausgesuchte
Leckerbissen oder ein Spielzeug. Beides sollte nur dort für ihn erreichbar sein. Wechseln Sie Ansprache,
Spielzeuggeben und Leckerbissen ab, nichts darf Regel werden.

3. Schritt

Verknüpfen Sie diese Plätze alle mit einem einzigen Schlüsselwort: zum Beispiel Bett, Platz o.ä. So wie er
seinen Namen begreift, lernt er schnell, daß dieser Code – von Ihnen freundlich ausgesprochen – das
Aufsuchen seines Warteplatzes bedeutet. Weil ihn dort Zuwendung erwartet, wird er seine Höhlen gern
aufsuchen.

4. Schritt

Verlassen Sie in unregelmäßigen Abständen, möglichst während der Terrier döst (nicht fest schläft), den
Raum, nachdem er es sich auf seinem Platz gemütlich gemacht hat. Will er folgen, verweisen Sie ihn ruhig und
freundlich, mit etwas Verwunderung in der Stimme, zurück auf seinen Platz. So lange (mit viel Geduld und
Freundlichkeit), bis er bleibt und sich beschäftigt.

Schleichen Sie sich nie heimlich weg, Ihr Terrier darf ruhig sehen, daß Sie gehen. Das nimmt ihm viel von
seiner Angst.

5. Schritt

Führen Sie ein Begrüßungsritual ein, das Sie immer bei Ihrer Rückkehr verwenden. Ein kurzes Spiel z.B., das
Sie beide nur dann spielen. Das Ritual findet ab dann immer statt.

Immer nach festem Muster, bis Rituale sich eingespielt haben und der Terrier weiß: Sie gehen, er bleibt
zurück und wartet. Er ist nicht ausgestoßen, verlassen, sondern lediglich zurückgelassen, während Sie andere
Pflichten erfüllen. Und er weiß, Sie kommen zurück, sind ebenso glücklich wie er, feiern das Wiedersehen.

Seine Stunden ohne Sie gehören selbstverständlich zu seinem Alltag, wie die Mahlzeiten, die Gassirunden, die
Spiele und das gemeinsame Nichtstun vor dem Fernseher.